Stand der Motorsäge-Attentäter in Schaffhausen auf der Schwarzen Liste säumiger Prämienzahler?

Ein Mann verletzte am Montag, 24. Juli 2017 in Schaffhausen fünf Mitarbeiter der Krankenkasse CSS mit einer Motorsäge. Angeblich wählte sich der Attentäter gezielt Mitarbeiter der Krankenkasse CSS aus. Der psychisch angeschlagene Amokläufer ist bewaffnet und aggressiv. In den letzten Monaten hauste er in Wäldern und sieht verwahrlost aus.

Was war das Motiv des Motorsäge-Attentäters?

Die Polizei sagte bisher nur aus, dass die Tat mit der Krankenkasse CSS im Zusammenhang steht. In der Schweiz ist die Krankenkasse obligatorisch und jede hier wohnhafte Person muss bei einer Krankenkasse versichert sein. Wer seine Prämien nicht bezahlt, kam im Kanton Schaffhausen bis anhin auf eine sogenannte Schwarze Liste säumiger Prämienzahler. Wer auf dieser Listet steht, erhält keine medizinische Grundversorgung mehr, ausser im Notfall.

Ich hoffe, dass die verletzten Mitarbeiter der Krankenkasse CSS in Schaffhausen bald wieder gesund werden und der Täter gefasst und bestraft wird. Ich hoffe auch, dass der Attentäter nicht auf der Schwarzen Liste säumiger Krankenkassenprämienzahler stand. Angeblich sollte die Schwarze Liste wieder abgeschafft werden, da sie sowieso nichts brachte.

Helfen Schwarze Listen gegen steigende Krankenkassenprämien?

Die Krankenkassenprämien könnten dieses Jahr um 7,7% steigen. Was könnte man gegen diese Kostenexplosion im Gesundheitswesen machen? Manche Politiker denken, mit Schwarzen Listen könnte man das Problem in den Griff bekommen. Die steigenden Krankenkassenkosten können aber immer weniger Versicherte bezahlen. Sollte man da nicht die Kostenseite in den Griff bekommen, statt Menschen von der Versicherung auzuschliessen? Meiner Meinung nach, sollte man die Kostenexplosion in den Griff bekommen und nicht Menschen von der Grundversicherung aussperren. Leider meinen aber viele Politiker, dass viele lieber mit dem Geld in die Ferien fahren, statt Krankenkassenprämien zu bezahlen oder ihr Haushaltsbudget falsch managen. Und die Einführung solcher Schwarzen Listen feiern einige Politiker sogar als ihren grössten politischen Erfolg…

Zu hohe Krankenkassenprämien? Ab auf die einsame Insel mit meinem Gummiboot Concordia Luzern:

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Die Schwarze Liste Luzern – oder: Das eingeplante Leid

Auf der Schwarzen Liste säumiger Prämienzahler STAPUK oder einfach: „Schwarze Liste Luzern“ sind über 6’000 Menschen. Wer auf dieser Liste steht, hat keinen Zugang mehr zu einem Arzt oder zu Medikamenten, ausser im Notfall. Wer aber z.B. Diabetes oder Aids hat, ist per Definition kein Notfall. Auch wer z.B. eine Psychose hat, ist kein Notfall. In Luzern bedrohte kürzlich ein Psychopath in einem Wahnanfall eine Person mit einem gezückten Messer. Es grenzt an grosses Glück, dass bis heute noch kein Mensch auf dieser Liste gestorben ist oder von jemandem auf dieser Liste getötet worden ist.

Noch keinen Toten – aber eingeplantes, grosses Leid

Auch wenn es zum Glück bis heute noch zu keinem Todesfall gekommen ist, verursacht die Schwarze Liste Luzern enormes Leid. Wer an einer chronischen Krankheit erkrankt ist, bekommt nicht die notwendige Behandlung und nicht die notwendigen Medikamente. Ein Patient mit Bluthochdruck entwickelt erst über viele Jahre schwerwiegende Folgeerkrankungen. Ein Asthmatiker kann auch ohne teure Asthmamedikamente leben, aber seine Lebensqualität ist stark eingeschränkt.

Dass somit die Menschen auf dieser Liste leiden, ist bewusst eingeplant und wird in Kauf genommen. Die immer noch sehr hohe Zahl von über 6’000 Menschen beweist, dass die Schwarze Liste Luzern keine abschreckende Wirkung hat. Durch diese Liste werden die Leute sogar dazu gedrängt, sich als Sozialfall zu melden, damit der Staat die Krankenkassenprämien bezahlt. Die Schwarze Liste STAPUK erhöht somit die Zahl der Sozialfälle im Kanton Luzern und verursacht hohe Kosten.

Es kann doch nicht die Absicht der Politiker gewesen sein, dass durch diese Schwarze Liste nicht nur menschliches Leid geschaffen wird, sondern es auch noch höhere Kosten gibt! Diese Liste muss sofort gestoppt werden! Aus finanzieller Sicht und aus menschlicher Sicht, bevor der erste Tote zu beklagen ist!