Warum politisieren bürgerliche Politikerinnen oft asozial?

Die Arbeitsgemeinschaft „Jugend und Familie“ lancierte kürzliche eine Aktion gegen CVP-Politikerinnen, die angeblich gegen kinderreiche Familien politisieren. Die Organisation rief dazu auf, Postkarten an die betroffenen Politikerinnen zu senden und ihren Protest zu äussern. Als Mann und ehemaliges JCVP-Mitglied erstaunt es mich immer mehr, dass gerade bürgerliche Politikerinnen oft gegen die Familie und gegen sozial Schwächere politisieren. Es stimmt mich auch traurig, dass gerade Politikerinnen eine harte Linie fahren und eine Null-Toleranz Politik betreiben.
CVP-FrauenViele Frauen politisieren in der Sozialpolitik und sehen tagtäglich Missstände, die ungerecht sind und gegen den gesunden Menschenverstand verstossen. Warum gibt es dann aber Politikerinnen wie die Frau *Zensur*, die Menschen, die mit einer (!) Rechnung der Krankenkasse in Verzug sind, gleich abstempelt und behauptet, dass das asoziale Nutzniesser unserer Gesellschaft sind, die man vom Gesundheitssystem ausschliessen muss?
Es war eine Frau, eine Ehefrau, eine Mutter, eine Lehrerin, die diese schwarze Liste STAPUK in Luzern ermöglichte. Die Ausarbeitung und Umsetzung überliess sie selbstredend den männlichen Politikern und Verwaltungsangestellten.
Sich als liberale Politikerin zu profilieren und eine Möglichkeit aufzuzeigen, wo man noch ein paar Franken holen kann, ist das eine. Hinzustehen, die Verantwortung wahrzunehmen und das Ruder in die Hand zu nehmen, ist was anderes.

Ich denke, das ist ein Problem vieler bürgerlicher Politikerinnen. Sie möchten sich in der von Männern dominierten Politik Respekt verschaffen und ernten von der Gesellschaft oft nur Hohn.