Die Sandwich-Frau mit dem Reizdarm

Sie war eine gerngesehene Frau, unsere Sandwich-Frau, die täglich um 10 Uhr feine, selbstgemachte Sandwiches vorbeibrachte. Wir kannten uns beim Vornamen und hielten ab und zu einen lustigen Schwatz. Beim Essen merkte man, dass Sie nur die besten Zutaten verwendete und sich sicher schon frühmorgens an das Streichen und Belegen der Brote machte. Es kam der Tag, da erzählte sie so ganz nebenbei, dass sie einen Reizdarm hätte und sehr oft und dringend auf die Toilette gehen müsse.
Man liest es immer wieder, „erzähle eine Geschichte zu deinem Produkt und du verdoppelst deinen Umsatz!“ Leider hat sich ihr Umsatz seit diesem Tag ein wenig verkleinert und ich esse wieder richtig Frühstück.

Ein gemütlicher Sonntag mit zwei Polizei-Bussen

Man liest es in letzter Zeit immer wieder, die Polizei muss immer mehr Bussgelder eintreiben, statt für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Auch heute stand wieder im Blick Online, dass wir „zu viel Ordnung und zu wenig Sicherheit“ hätten und „die braven Bürger immer mehr schikaniert werden„. Das erinnerte mich an meinen letzten Sonntag in Luzern. Da fahre ich gemütlich mit 40 km/h durch eine breite Hauptstrasse – und schon blitzt es. Eine 30er Zone im Grünen mit Wald, Wiesen und einem Radarkasten zur Geldeintreibung.

Dann am Abend – Kirchenbesuch in der Hofkirche Luzern. Vier Franken für 1,6 Stunden parkieren sollten reichen, denke ich. Nur, da habe ich das spontane Nachtessen im Restaurant Rebstock nicht eingerechnet und schon wurden zwei Stunden draus. Gerade als ich zum Auto lief, kontrollieren zwei Polizistinnen die Sammelparkuhr.
„Gerade noch geschafft“ denke ich und möchte ins Auto einsteigen. Nichts da! „Warten Sie auf Ihren Busszettel!“ wies mich eine Polizistin harsch an. Sie handelte richtig, ich habe die Parkzeit um 20 Minuten überzogen und sie musste mich büssen. Die Polizei ist hier um Bussgelder einzutreiben und weniger um sich um die Sicherheit zu kümmern oder sich als „Freund und Helfer“ auszugeben.

Selbstverständlich habe ich letzten Sonntag zwei Mal eine Verkerhsübertretung begangen und wurde zu Recht gebüsst. Die Parkbusse ärgert mich aber trotzdem irgendwie, aber was soll man machen?
Vielleicht werde ich die nächste 1. Mai Nachdemo mit einem kleinen, fiesen Grinsen quittieren.

Weitere Infos auf http://polizist.ch

Bild: Keystone (Symbolbild)

Davos – Schweizer Bergdorf auf Domainjagd

Davos KlostersIn der Schweiz haben politische Gemeinden ein Vorrecht auf ihren Domainnamen wie z.B. die Stadt Luzern auf luzern.ch
Anscheinend hat jetzt die Gemeinde Davos bei der deutschen Domainverwaltungs-Stelle Denic.de anscheinend* erreicht, dass ihr die Domain davos.de übertragen wird. Und das ohne den Domaininhaber vorgängig zu informieren oder ihm die Möglichkeit eines juristischen Rechtsmittels zu geben.**
Die Domain davos.de war bei Sedo.de zum Mindestpreis von EUR 99’500.- angeboten, auch bei einer Suchanfrage von 110’000 pro Monat alleine in Deutschland ein stolzer Preis.

Als Volkswagen per Gerichtsbeschluss erreichte, dass Denic ihr die Domain vw.de zugestehen muss, reagierte die Denic umgehend mit der Freigabe aller zweistelligen Domains.
Reagiert jetzt die Denic im Sinne eines vorauseilenden Gehorsams? Wie kann es sein, dass einem Markeninhaber aus dem Ausland klammheimlich die Domain übertragen wird?
Dass dem Domaininhaber keine Rechtsmittel zur Verfügung stehen ist mehr als stossend. Die Folgen sind noch nicht absehbar. Spätestens wenn die Denic mit Schadenersatzansprüchen konfrontiert wird, wird sie von diesen Methoden wieder Abstand nehmen.

Ich halte mal ein Auge auf stmoritz.de , zermatt.de, arosa.de, gstaad.de, flims.de, engelberg.de, laax.de oder auch
luzern.de, basel.de oder zürich.de

Ein Schelm, wer böses dabei denkt, dass die  bedeutendste Domain-Veranstaltung im deutschsprachigen Raum, welche abwechselnd von der Denic, nic.at und Switch organisiert wird, nächstes Jahr in Davos stattfindet.

Domainpulse Event in DavosDomainpulse HomepageDenic_Rechtsverletzung

*Die Informationen zu diesem Text sind nicht geprüft.
**Nachtrag: Anscheinend wurde der Domaininhaber vorgängig informiert und hatte 7 Tage Zeit, Einsprache zu Erheben.

Wer nicht weiss, wer die Denic ist, hier noch der offizielle Image-Film: