Die Schweiz ist ein Büro – und doppelt so teuer

Garade habe ich mir das Buch „Die Schweiz ist ein Büro“ von Katrin Gygax (Applaus Verlag) bestellt. In diesem Buch beschreibt die Autorin, wo man überall in der Schweiz mobil arbeiten kann. Die besten Restaurants, Cafes, Hotellobbys, Bibliotheken, Lesesäle oder einfach in freier Natur. Ich arbeite selber in einem Coworking Space und teile mir die Arbeitszeit frei ein. Eigentlich brauche ich zum Arbeiten nur meinen Laptop, Internet und mein Smartphone.

Das Buch richtet sich vorwiegend an unabhängige Selbständige, die auch auf die Kosten achten müssen und sich keine teure Büros leisten können. Beim Verlag erhält man das Buch für Fr. 24.- versandkostenfrei zugestellt. Mich schreckten aber die vielen Kontaktangaben ab, deshalb suchte ich weiter. Ein Onlinebuchhändler wollte für das gleiche Buch nicht nur fast Fr. 4.- mehr, sonder verrechnete noch sagenhafte Fr. 7.- Versandkostenpauschale – Totalpreis Fr. 34.85.

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Fast Fr. 35.- für ein Buch, das bei Amazon die Hälfte kostet!

 

Bei Amazon kostet das Buch nur die Hälfte

Amazon_Buchbestellung3Das Buch „Die Schweiz ist ein Büro“ kostet bei Amazon nur Fr. 17.82 inklusive Versand und ist somit fast die die Hälfte billiger als beim Onlinebuchhändler. Mich vewundert es echt nicht mehr, dass es der Schweizer Buchhändlerbranche so schlecht geht. Niemand bezahlt für ein Buch das Doppelte wie bei Amazon. Zudem ist die Bestellung bei Amazon sehr einfach und mit zwei Klicks erledigt.

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Viel zu komplizierter Bestellprozess wirkt abschreckend.

 

Die NZZ hat es nicht mehr so mit Zahlen

Die Samstag/Sonntag-Ausgabe der NZZ kostet am Kiosk Fr. 4.90 (in Deutschland ist sie mit EUR 4,10 [Fr. 4,40] 50 Rappen günstiger). Die „Zeitung für die Schweiz“ kostet hier also fast einen Fünfliber. Dafür erwarte ich gründlich recherchierte Berichte, korrekte Zahlen und eine pünktliche Zustellung. Kürzlich ist mir bei einer Statistik eine falsche Zahl ins Auge gesprungen. Und heute schon wieder. Jedem NZZ-Leser dürfte es wohl klar sein, dass die Taliban im Jahr 2001 und nicht im Jahr 2011 zwei Buddhastatuen in die Luft sprengten! Dem Korrekturleser hätte das spätestens drei Sätze weiter unten auffallen müssen, als der Autor davon schreibt, dass nun fast 14 Jahre später wieder das gleiche passiert und wertvolle Kulturgüter zerstört werden.

Der Artikel war für mich sowieso überflüssig, da ich das Zerstörungvideo schon einen Tag vorher über Facebook gesehen habe.

Was macht die Firma Hallööchen?

Auf Tele Züri sehe ich gerade einen Werbspot über eine Firma deren Namen man sich nicht merken kann. Ich spule schnell zurück und tippe die Domain in den Webbrowser. Im zweiten Satz klärt der Firmeninhaber auf der Homepage auf, dass sie besser unter dem Namen „Hallööchen“ bekannt wären – was für ein Glück! Wrbernhardag.ch ist auch viel zu kompliziert. Man hätte auch das AG streichen können und sich wrbernhard.ch nennen können. Die bernhard.ch und die bernhardag.ch sind leider schon weg.

Hallööchen
Hallööchen

Dafür war der Firmeninhaber schnell genug, die Domains unter hallööchen.ch und hallöchen.ch zu sichern. Für halloeoechen.ch und halloechen.ch hat das Budget leider nicht mehr gereicht. Der 20 Sekunden Werbespot kostet übrigens Fr. 2’500.- pro Ausstrahlung, dazu kommen noch die Produktionskosten. Und wer sich den Namen WRBernhardAG.ch merken konnte, wird ihn spätestens am nächsten Tag schon vergessen haben. Da wäre Hallööchen schon besser merkbar!

Aber im Ernst, was macht jetzt eine Firma mit dem Übernamen „Hallööchen“? Ganz einfach: Sanitäre Einrichtungen – aber Hallööchen!

Printscreen Tele Züri: WR Bernhard AG
Printscreen Tele Züri: WR Bernhard AG – Hallööchen