Halt, oder ich schiesse!

Am Freitag auf einem kleinen Bahnhof in der Ostschweiz. Ich steige aus dem Zug und suche den Bus nach Liechtenstein. Von weitem sehe ich den Stand für Non-Profit Organisationen (NPO).
Mir kommt gleich der Kassensturz-Bericht in den Sinn, in dem solche Nonprofit-Organisationen durchleuchtet  und aufgedeckt wurde, dass von den Spenden in den ersten zwei Jahren kein Rappen an die NPO fliessen.
Schon am Stand vorbei, wähnte ich mich in Sicherheit, als plötzlich ein grosser Mann vor mich trat und mit erhobenener Hand laut rief:“Halt!“

Ich zuckte zusammen und machte gleich rechtskehrt. Im Militär exerzierten wir Hunderte Mal den Befehl: „Halt, oder ich schiesse!“
Nur ein Polizist oder ein Militärangehöriger kann mir befehlen zu halten. Ein Zivilist ruft nur bei drohender Gefahr „halt!“.
Wenn sich mir aber so ein schnoddriger NPO-Verkäufer in den Weg stellt und „Halt!“ ruft, habe ich nur Missachtung für solche Organisationen übrig.

Mindestlohn: Fr. 3’000.- sind genug!

Und wieder wird von linker Seite ein Mindestlohn gefordert. Diesmal sollen es Fr. 4’000.- sein, ein absoluter Witz! In der Schweiz gibt es, soviel ich weiss, einen Mindestlohn von ca. Fr. 3’600.-, meiner Meinung immer noch viel zu viel. Ein Mindestlohn von Fr. 3’000.- sind absolut ausreichend und gerechtfertigt, wieso?

Meine Erfahrungen mit „billigen“ Arbeitskräften letztes Wochenende:
Am Samstag in einem Restaurant: Ich bestelle eine Apfelschorle und bekomme nach 20 Minuten Lust auf einen Latte Macchiato. Die Servicekraft läuft zwei Mal an mir vorbei ohne mir nur einen Blick zu würdigen. Ich strecke und recke mich, rufe „hallo, darf ich noch etwas bestellen?“ – ohne Reaktion. Nach weiteren 15 Minuten gebe ich auf und muss regelrecht laut aus mich raus rufen: „Zahlen, bitteeeeeeee!“

Am Sonntag am Bahnhofskiosk: Ich lege die NZZ am Sonntag sowie zwei Getränke auf die Theke. Eine Verkäuferin quatscht mit ihrer Kollegin in einer Sprache, die ich nicht verstehe.
Ich schaue sie an und möchte nett grüssen. Sie würdigt mich keines Blickes, scannt die Ware,
Fr. 10.20″. Kein Hallo, kein Grüezi, kein Danke, nichts. Ich bemerke auf der Zeitschriftenablage eine Basebalmütze:“gehört die dem Kunden, der vorher da war?“, frage ich. „Weiss nicht, ich stehe nur hier hinten.“

Fr. 3’000.- Grundlohn sind genug. Wer mehr leistet und mehr kann, bekommt auch mehr Lohn.
Ein Mindestlohn von Fr. 4’000.- für unmotiviertes und unfreundliches Personal ist viel zu viel.

Wandern in Appenzell: Liebe Menschen – böse Hunde

Übers Wochenende war ich im wunderschönen Appenzellerland wandern. Die Landschaft war atemberaubend und wie aus dem Bilderbuch. Selten habe ich so schöne, unberührte Natur gesehen und so liebenswürdige Menschen getroffen. Nur die Hofhunde waren der absolute Horror. Ich bin selber mit zwei Hunden aufgewachsen und meine, die Hundepsyche zu kennen. Doch nicht bei den Appenzellerhunden! Auf den offiziellen Wanderwegen wurde ich ein Mal von einem Hund mind. 50 Meter vor dem Hof patroulliert. Auf dem Hof dann wurde ich gestellt, angebellt und spürte schon die kalte Schnauze an meinem Arm, als endlich eine liebenswürdige Bäuerin ihren Hund zurückpfiff.

Dann auf einem anderen Bauernhof: Der Hund kläfft wie ein wildes Tier, rund 20 Meter nach dem Hof markiert er demonstrativ einen Zaunpfahl und beginnt mit den Pfoten zu scharren. Ein mulmiges Gefühl kam mir hoch. Langsam laufen, Blick geradeaus, Arme vor den Oberkörper – und geschafft.
So bezaubernd die Landschaft, so liebenswürdig die Menschen in Appenzell sind, so böse sind ihre Hunde. Verteidigen die Appenzeller mit Ihren „Kampfhunden“ ihr so geheim gehaltenes Käserezept? Oder fürchten sie sich vor dem Einmarsch der Österreicher?
Seit ich kurz vor jedem Bauernhof einen „Pilgerstab“ zur Hand nahm, schien sich das Problem wie von selbst gelöst zu haben.