Der digitale Versicherungsmanager Knip.ch wird zum Knirps

Das Fintech-Startup für digitales Versicherungsmanagement Knip.ch hat kürzlich wahnsinnige fünfzehn Millionnen Franken erhalten. Das ist anscheinend der grösste Betrag, der je ein Schweizer Fintech-Unternehmen zur Finanzierung erhalten hat. Knip ist eine App für das mobile managen von Versicherungen auf dem Smartphone. Im Internet legte Knip.ch vor einem Jahr einen richtigen Raketenstart vor. Doch bereits in diesem Jahr ist die Sichtbarkeit im Internet regelrecht zusammengebrochen. Und das nicht nur im Desktopbereich, die Auffindbarkeit auf Mobilgeräten ist noch viel schlechter!

Der Grund des schlechten Onlinerankings liegt daran, dass Knip ihre Webseite massiv zusammengestrichen hat. Von über 1’300 Seiten sind nur noch ca. 70 online abrufbar. Doch: Der grosse Absturz erfolgte zwei Monate VOR dem Relaunch der neuen Webseite…

Gut möglich, dass Knip ein Teil der 15 Millionen in Suchmaschinenoptimierung investiert.

Der ehemalige Überflieger knip.ch im Vergleich zu tratsch.ch

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Zuerst Schwarze Liste und jetzt sogar Ausschluss aus der Lebensversicherung!

Was mir in den letzten drei Jahren mit meiner Krankenkasse und meines Lebensversicherers passiert ist, wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind. Wegen eines lächerlichen Betrages von 40 Rappen, meldete mich meine Krankenkasse beim Sozialdepartement des Kantons Luzern. Und die sperrten mich dann auf die Schwarze Liste STAPUK säumiger Prämienzahler. Wer dort draufsteht hat keine Anrecht mehr auf einen Arzt oder auf Medikamente, ausser im lebensbedrohlichen Notfall.

Nach meiner Einsprache vergingen mehrere Wochen, bis ich Bescheid erhielt, dass ich zu Unrecht auf die Schwarze Liste gesperrt wurde. Mir wurde beschieden, dass es sich da um einen blöden Systemfehler handelte. Nein, das war kein Systemfehler! Die verantwortliche Politikerin ist nicht mehr in Amt und Würde.

Dann dies: Meine Lebensversicherung wurde per Ende letzten Jahres auf Eis gelegt, da ich mit den Prämien in Verzug war. Innerhalb der möglichen Frist von zwölf Monaten meldet ich mich um die Prämienzahlung wieder aufzunehmen. Mein Berater sagte mir kurz und knapp, dass ich definitiv ausgeschlossen worden bin und er da absolut nichts mehr machen könnte. Er weigerte sich auch, weitere Abklärungen bei der Hauptgeschäftsstelle zu unternehmen da ich anscheinend (zu Recht?) unfreundlich zu ihm war…

Diesmal machte ich aber nicht mehr eine langwierige Einsprache auf dem Dienstweg, sondern berichtete über diesen Vorfall auf meinem Blog und auf Facebook. Und siehe da, nur zwei Tage später erhielt ich die positive Nachricht, dass ich selbstverständlich nicht von der Lebensversicherung ausgeschlossen bin! Der Ablauf sei „suboptimal“ verlaufen, meinte die Versicherung lapidar.

Die Krankenkassen und Versicherungen verdienen in der Schweiz Milliarden mit uns, verfügen über die besten IT-System und sehr gut qualifiziertes Personal – und dennoch passieren immer wieder (warum nur?) Systemfehler und suboptimale Abläufe!

Was habe ich daraus gelernt?

Wehren Sie sich bei einem „Systemfehler“ und „subobtimalen Abläufen“ sofort und lassen Sie sich nicht vertrösten oder abwimmeln. Schreiben Sie über Ihre Erfahrung und teilen Sie es Ihren Freunden und Bekannten mit. Bauen Sie Druck auf und bleiben Sie am Thema dran. Nehmen Sie sich auch die verantwortliche Person direkt vor und fordern Sie diese auf, das Problem sofort und endgültig zu lösen. Wenn das nicht fruchtet, gehen Sie dessen Vorgesetzten an. Wer nicht schnell pariert riskiert seinen Job in der Politik oder im glasverspiegelten Büroturm.

Reklamieren leicht gemach dank neuer Onlineplattform Beschwerdeleicht.ch

Die Stiftung für Konsumentenschutz hat mit Beschwerdeleicht.ch eine neue Beschwerdeplattform lanciert, bei der man ganz einfach eine Reklamation über eine Firma online übermitteln kann. Die Beschwerde wird dann an das Beschwerdemanagement des Anbieters weitergeleitet. Die betroffenen Firmen erhalten von der Stiftung für Konsumentenschutz ein kostenloses Tool, mit welchem sie ihre Beschwerden strukturiert erledigen und ablegen können.

Wer bei Beschwerdeleicht.ch ein Konto eröffnet, kann seine Beschwerden online einsehen und verwalten – und das alles kostenlos. Doch wie immer, wo es etwas kostenlos gibt, überlässt man jemandem dafür seine Daten. Und bei Tausenden von Beschwerden kann man da ein schönes Datenprofil über eine Firma anlegen.

Die Domain beschwerdeleicht.ch wurde bereits vor fünf Jahren registriert und lehnt sich an „Beschwerde leicht gemacht“ an. Die Bindestrichdomain beschwerde-leicht.ch wurde diesen Juli von einer gewissen Ammann Gruppe in Muri bei Bern registriert. Was die damit machen, ist offen. Vielleicht schützen sie sich schon mal vor möglichen Beschwerden. Dabei handelt es sich offensichtlich nicht um die bekannte Maschinenbaufirma AMMANN Group mit Milliardenumsatz, sondern um ein kleines Buchhaltungsbüro, das eigentlich als „Ammann Partner AG“ im Handelsregister eingetragen ist…

Die Domain beschwerde-leicht.ch gehört nicht dem Konsumentenschutz:

 

Beschwerde leicht Domain
Die Domain beschwerde-leicht.ch ist auf AMMANN GRUPPE eingetragen (www.nic.ch)

 

Da wartet man fünf Jahre, sammelt viel Geld und am Ende verpasst man es, sich die Bindestrich-Domain für Fr. 15.- zu registrieren. Dabei vergisst man oft, was für einen Schabernack man mit einer ähnlichen Domain anstellen kann. Das habe ich über Coop und ihrem neuen Coop to go Projekt auch schon geschrieben. Am besten registriert man sich eine Domain die es klar auf den Punkt bringt wie z.B. beschwerdefrei.ch !

Update: Google-Suchergebnis vom gleichen Tag:

beschwerdeleicht Google Suche
Tratsch mit dem Bericht über beschwerdeleicht.ch auf Position 3 (Schweiz, letzte 24h)