Über Pfingsten wanderte ich den Jakobsweg von Konstanz (DE) nach Sachseln. Das sind rund 160 Kilometer, welche ich in fünf Tagen abmarschierte. Obwohl ich das Zelt dabei hatte und zwei Mal biwakierte, freute ich mich am Sonntag, nach einer durchnässten Tageswanderung auf ein warmes Bett.
In Emmetten wählte ich ein Hotel mit Massenlager für Fr. 35.- die Nacht incl. Frühstück.
Das Hotel war sowieso komplett ausgebucht, dafür hatte ich den Massenschlag mit richtigen Betten, eigener Küche, ein Esszimmer, zwei Duschen, zwei weiteren Zimmer zur Trocknung meiner Kleider und meines Zeltes für mich alleine.
Am Morgen freute ich mich auf das Frühstück und stellte mich in die Schlange vor dem einfachen, aber anständigen Buffet, welches von Amerikanern in Beschlag genommen wurde.
Da kam auf einmal die nette, ältere Dame vom Empfang auf mich zu und zerrte mich vom Buffet weg.
Sie führte mich in ein Séparée mit einem grossen, reichhaltigen Frühstücksbuffet. Es gab alles was das Herz begehrte: Fleisch, Käse, Eier, Zopf, Brot, Butter, Quark, Jogurt, Cornflakes, Milch, Orangensaft, Fruchtsalat und und und.
Der Kaffee war schon auf dem Tisch als Sie mir zuflüsterte: „Die bezahlen schon weniger für das Hotelzimmer als Sie für den Massenschlage, dann bekommen sie auch weniger Frühstück!“