Wandern in Appenzell: Liebe Menschen – böse Hunde

Übers Wochenende war ich im wunderschönen Appenzellerland wandern. Die Landschaft war atemberaubend und wie aus dem Bilderbuch. Selten habe ich so schöne, unberührte Natur gesehen und so liebenswürdige Menschen getroffen. Nur die Hofhunde waren der absolute Horror. Ich bin selber mit zwei Hunden aufgewachsen und meine, die Hundepsyche zu kennen. Doch nicht bei den Appenzellerhunden! Auf den offiziellen Wanderwegen wurde ich ein Mal von einem Hund mind. 50 Meter vor dem Hof patroulliert. Auf dem Hof dann wurde ich gestellt, angebellt und spürte schon die kalte Schnauze an meinem Arm, als endlich eine liebenswürdige Bäuerin ihren Hund zurückpfiff.

Dann auf einem anderen Bauernhof: Der Hund kläfft wie ein wildes Tier, rund 20 Meter nach dem Hof markiert er demonstrativ einen Zaunpfahl und beginnt mit den Pfoten zu scharren. Ein mulmiges Gefühl kam mir hoch. Langsam laufen, Blick geradeaus, Arme vor den Oberkörper – und geschafft.
So bezaubernd die Landschaft, so liebenswürdig die Menschen in Appenzell sind, so böse sind ihre Hunde. Verteidigen die Appenzeller mit Ihren „Kampfhunden“ ihr so geheim gehaltenes Käserezept? Oder fürchten sie sich vor dem Einmarsch der Österreicher?
Seit ich kurz vor jedem Bauernhof einen „Pilgerstab“ zur Hand nahm, schien sich das Problem wie von selbst gelöst zu haben.