Was mir in den letzten drei Jahren mit meiner Krankenkasse und meines Lebensversicherers passiert ist, wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind. Wegen eines lächerlichen Betrages von 40 Rappen, meldete mich meine Krankenkasse beim Sozialdepartement des Kantons Luzern. Und die sperrten mich dann auf die Schwarze Liste STAPUK säumiger Prämienzahler. Wer dort draufsteht hat keine Anrecht mehr auf einen Arzt oder auf Medikamente, ausser im lebensbedrohlichen Notfall.
Nach meiner Einsprache vergingen mehrere Wochen, bis ich Bescheid erhielt, dass ich zu Unrecht auf die Schwarze Liste gesperrt wurde. Mir wurde beschieden, dass es sich da um einen blöden Systemfehler handelte. Nein, das war kein Systemfehler! Die verantwortliche Politikerin ist nicht mehr in Amt und Würde.
Dann dies: Meine Lebensversicherung wurde per Ende letzten Jahres auf Eis gelegt, da ich mit den Prämien in Verzug war. Innerhalb der möglichen Frist von zwölf Monaten meldet ich mich um die Prämienzahlung wieder aufzunehmen. Mein Berater sagte mir kurz und knapp, dass ich definitiv ausgeschlossen worden bin und er da absolut nichts mehr machen könnte. Er weigerte sich auch, weitere Abklärungen bei der Hauptgeschäftsstelle zu unternehmen da ich anscheinend (zu Recht?) unfreundlich zu ihm war…
Diesmal machte ich aber nicht mehr eine langwierige Einsprache auf dem Dienstweg, sondern berichtete über diesen Vorfall auf meinem Blog und auf Facebook. Und siehe da, nur zwei Tage später erhielt ich die positive Nachricht, dass ich selbstverständlich nicht von der Lebensversicherung ausgeschlossen bin! Der Ablauf sei „suboptimal“ verlaufen, meinte die Versicherung lapidar.
Die Krankenkassen und Versicherungen verdienen in der Schweiz Milliarden mit uns, verfügen über die besten IT-System und sehr gut qualifiziertes Personal – und dennoch passieren immer wieder (warum nur?) Systemfehler und suboptimale Abläufe!
Was habe ich daraus gelernt?
Wehren Sie sich bei einem „Systemfehler“ und „subobtimalen Abläufen“ sofort und lassen Sie sich nicht vertrösten oder abwimmeln. Schreiben Sie über Ihre Erfahrung und teilen Sie es Ihren Freunden und Bekannten mit. Bauen Sie Druck auf und bleiben Sie am Thema dran. Nehmen Sie sich auch die verantwortliche Person direkt vor und fordern Sie diese auf, das Problem sofort und endgültig zu lösen. Wenn das nicht fruchtet, gehen Sie dessen Vorgesetzten an. Wer nicht schnell pariert riskiert seinen Job in der Politik oder im glasverspiegelten Büroturm.