Der Mohrenkopf hat seine Schuldigkeit getan

Das Wort Mohr ist eine alte Bezeichnung für einen dunkelhäutigen Menschen und wird in unserem Sprachgebrauch nicht mehr verwendet. Das Süssgebäck Mohrenkopf erinnert an diese alten Zeiten. In moderner, aufgeklärter Zeit wie dieser, meinen einige Menschen, dass Mohrenkopf ein rassistisches oder zumindest abwertendes Wort darstellt. Obwohl ich einen Mohrenkopf nur mit einer Süssspeise in Verbindung bringe, sollte man über einen Namenswechsel zumindest nachdenken. Es bleibt ja dann immer noch den Konsumenten überlassen, wie sie dieses Schaumgebäck umganssprachlich benennen.

Muss man einen Mohrenkopf als „Mohrenkopf“ beschriften?

Auf den Tempo-Taschentüchern steht nicht „Taschentücher“, auf einem Kärcher steht nicht „Reinigungsgerät“ und auf einem Dyson steht nicht „Staubsauger“. Eine starke Marke besetzt eine ganze Produktkategorie, ohne dass man diese noch näher beschreiben oder erklären muss.

Dem Konsumenten würde es nicht einmal auffallen, wenn der Hersteller eines Dublers den Begriff „Mohrenkopf“ auf der knittrigen Alufolie weglassen würde. Jeder weiss, dass unter dem goldenen Ei ein feines Schokoladen-Schaumgebäck steckt. Als Kompromiss könnte man auch Verpackungen mit und ohne Mohrenbeschriftung auf den Markt bringen. Es wäre ja schade, wenn Geschäfte die Produkte nur wegen diesem Schriftzug aus ihrem Sortiment kippen.

Nur Deutsche sagen einem Mohrenkopf Schaumkuss oder Schokokuss

Was ich für den Schweizer Markt nicht empfehle, ist die Umbenennung auf Schaumkuss oder Schokokuss. Ein Schweizer würde einer Rande auch nie rote Beete sagen. Und eingedeutschte Begriffe wie „Schlauchapfel“ erinnern mich an ein dunkles Zeitalter.

Ein Streit verhärtet nur die Fronten

Wenn es eine Initiative geben würde, alle Kreuze aus öffentlichen Schulen zu entfernen, würde ich mich dagegen wehren. Ich frage mich aber, was ein Kreuz in einem Schulzimmer zu suchen hat. Mir wäre noch nie eins aufgefallen oder hat mich jedenfalls noch nie gestört. Ich würde mich aber für das Kreuz einsetzen. Wenn man jetzt aber still und heimlich alle Kreuze aus den Schulzimmer entfernen würde, wen würde das stören? Es fällt erst auf, wenn man daraus ein Politikum macht. Und so ist es mit den Dubler-Mohrenköpfen. Ich würde mich auch gegen die Entfernung von „Mohrenkopf“ wehren, wenn man mir deswegen Rassismus vorwerfen würde. Denn mit Rassismus hat das überhaupt nichts zu tun. Und niemals würde ich kleinlaut aufgeben. Wer Robert Dubler sieht, der merkt sehr schnell, dass sich dieser Mann nicht runterkriegen lässt und sich jetzt erst recht für seine „Mohrenköpfe“ einsetzt.

Ich würde den Namen auch nicht halbbatzig in Schaumköpfli, Mohrenköpfli oder Dublerkopf umbenennen. Ganz oder gar nicht!

 

Bild: Dubler-Mohrenköpfe – Keystone-sda