Concordia

Krankenkasse Concordia Luzern

Innert zwei Monaten haben die Krankenkassen im Kanton Luzern über 5’000 Versicherte an die Schwarze Liste STAPUK gemeldet, die anscheinend erfolglos betrieben worden seien. Wer auf dieser Schwarzen Liste ist, wird von der STAPUK schriftlich informiert, dass er ab sofort nur noch in Notfällen medizinische Hilfe bekommt. Dazu zählen auch rezeptpflichtige Medikamente.

Ich bezahlte meine Krankenkassenprämien bei der Krankenkasse Concordia Luzern jeden Monat, wenn auch mit ein paar Tagen verspätet. Zwei praktisch identische Kostenbeteiligung (Fr. 129.50 und Fr. 129.90) habe ich aus versehen auf nur eine Kostennummer einbezahlt. Ein Betrag hat mir die Concordia storniert und zurücküberwiesen. Der nicht bezahlte Betrag wurde gemahnt. Die gemahnten „Bearbeitungsgebühren“ habe ich dann aber doch noch vor einer rechtsgültig eingeleiteten Betreibung bezahlt.
Aufgrund dieser zu spät bezahlten Rechnung über Fr. 129.90- meldete die Concordia Luzern der STAPUK, mich auf die Schwarze Liste zu setzen, um mir den Zugang zur medizinischen Grundversorgung zu verwehren.
Die Betreibung wurde nicht eingeleitetet. Die STAPUK hat mich ohne Kontrolle des Betreibungsregisters auf die Schwarze Liste gesetzt, im Wissen, dass nur ein Betrag über Fr. 130.- offen ist.

Concordia: Missbrauchen Krankenkassen die Schwarze Liste zur Bestrafung?

Im Oktober habe ich die Grundversicherung bei der Concordia gekündigt und wechselte zu einer viel günstigeren Krankenkasse. Ende November erhielt ich Bericht, dass ich auf dieser Schwarzen Liste aufgeführt sei und mir medizinische Hilfe nur noch im Notfall zustehen würde. Wie hätten Sie reagiert?

Meine Reaktion:
1. Typische Strafaktion der Concordia weil ich gekündigt habe.
2. Ich  wurde doch nie betrieben, sofort aktuellen Betreibungsregister-Auszug bestellen
3. Bei der STAPUK eine beschwerdefähige Verfügung mit Rechtsmittelbelehrung anfordern
4. Concordia um Stellungnahme bitten, was denn überhaupt noch ausstehen würde (Dezember ist offen!)
5. Datum meines Rezeptes prüfen, uff noch gültig
6. Sofort in die Apothek laufen, unschuldig dreinschauen und für drei Monate mit Vorrat eindecken.
7. Jetzt bloss keinen Wutanfall bekommen, der Vorrat an AntiWut-Pillen ist zum Glück wieder angelegt.
8. Sondieren wer jetzt das grösste Arschloch ist: Concordia, STAPUK oder ich selber…?
9. Zum Gegenangriff vorbereiten; abwarten 😉
10. Wie kann man den 5000 Versicherten ohne Versicherung denn wirklich helfen?
„Hallo du arme Sau, wir wünschen Ihnen gute Gesundheit im Neuen Jahr, denn kein Arzt wird sich um Sie kümmern.“

Bei mir, denke ich, war es ein grosses Missverständnis, sozusagen die Kinderkrankheiten der STAPUK, die vollkommen überfordert ist mit dem grossen Ansturm der Krankenkassen.
Die Meldung der Concordia, mich in die Schwarze Liste eintragen zu lassen, ärgert mich aber sehr. Zum Glück kann ich Ärger oft in Kreativität umwandeln, meistens. Vielleicht ist das gut, vielleicht aber auch nicht, mal sehen…
Im Nachhinein kann ich bestätigen, dass der Eintag in die Schwarze Liste nicht eine Strafaktion wegen dem Versicherungswechsel war, da mich die Concordia bereits im Mai der STAPUk gemeldet hat, ich aber erst im Oktober die Versicherung wechselte.

Was mich auch enttäuscht, ist der schreckliche Name dieser Schwarzen Liste – STAPUK.
Das kann sich doch kein Kind merken!
„Hi Leute, ich bin jetzt auch auf dieser Liste der Stupnik, Stipnk, Staptuk, Stanak, Stanuk – scheiss drauf.“
Ich hätte sie einfach Sperrliste genannt, fertig.
Vielleicht auch besser so, denn welcher Arzt fragt seine Sekretärin ob sie die Stabkack-Liste gecheckt hätte?

Concordia: Was kommt nach der Schwarzen Liste STAPUK?

Mein Vorschlag an die Politiker wäre, um an weitere Millionen zu kommen folgende:
–  Wer seine Steuern zu spät bezahlt, darf seine Kinder solange nicht in die Schule schicken, bis die Steuern bezahlt sind.
– Wer keine schulpflichtigen Kinder hat, dem wird der Abfall nicht mehr entsorgt.
– Wer weder Kinder noch Abfall hat, muss eine gelbe Armbinde tragen

Vielleicht könnte man auch die Krankenkassenprämien direkt dem Lohn abziehen.
Dann könnte man auch gleich die Krankenkassen verstaatlichen und eine Einheitskasse einführen.
Damit wäre auch das leidige Problem mit der Comparis gelöst.

Concordia: Statt Strafen sind echte Lösungen gesucht!

5’000 Versicherte innert zwei Monaten im Kanton Luzern auf der Sperrliste, ein echtes Problem!
Wie die Polizei heute vorallem Prügel und Parkbussen verteilt, verteilt der „Staat“ Schwarze Listen von bösen Nichtzahlern, die sich der Gesellschaft verweigern.

Denken Sie, dass Sie einem Workingpoor helfen, wenn Sie ihn von der medizinischen Versorgung aussperren?
Gerade weil es eine staatlich und von der öffentlichen Hand finanzierte Dienststelle ist, sollte man subtiler vorgehen:

„Leider wurden Sie von Ihrer Krankenkasse gemeldet, dass Sie mit Ihren Zahlungen in Verzug sind.
Wir helfen Ihnen gerne mit folgenden Angeboten weiter:“

– Kostenlose Budgetberatungsstelle
– Günstige Versicherungsmodelle (HMO)
– Prämienverbilligungen, Nothilfe, Sozialhilfe
– Soziale und gemeinnützige Institutionen
– Caritas, Lebensmittelvergünstigungen
– Nachbarschaftshilfe und Vereine
– Vorsicht mit Privatkredit, weil zu teuer
– Briefvorlage für einen Zahlungsaufschub
– Probleme mit Alkohol oder sonstigen Drogen.
– Günstige Kinderbetreuung in Ihrer Nähe
etc. etc.

Concordia: Meine Lösungsvorschläge:

– Billige Grundversicherung wählen und automatischen Zahlungsauftrag erstellen
– Gesuch um Prämienverbilligungen stellen
– Kleiner Vorrat an den wichtigsten Medikamenten anlegen
– Rezepte auf mind. sechs Monate ausstellen lassen
– Im Krankheitsfall immer zum Arzt, dann halt als Nofall
– Medikamente vorauszahlen und Quittung später einsenden.
– Wehren Sie sich!

Concordia: Weitere Lösungen:

– Apotheke in einem anderen Kanton aufsuchen (ein Zürcher-Apotheker gibt sich nicht mit Stabkack ab!)
– Bei ausländischer Internetdrogerie bestellen, aber Achtung: Viagra kostet dort EUR 25.-/4 Stück!
– Internet-Arzt konsultieren, sehr günstige! Mein Blog darüber hier: Günstige ärztliche Behandlung im Internet
– Wir gründen eine Onlineplattform und handeln mit unseren Medis (habe noch 2 Packungen AntiWut)
– Wir sammeln alle Schlampereien der STAPUK und der kranken Kassen und veröffentlichen es hier.

Concordia: Schlusswort

Die Schwarze Liste ist eine politische Fehlentscheidung, ist falsch umgesetzt und wird von den Krankenkassen missbraucht.
Was macht ein chronisch Kranker der z.B. Diabetes oder Herzprobleme hat?
Ständig auf den Notfall gehen, wo er mit Notfallmedikamenten versorgt wird? Kommt nicht wirklich günstiger.

Beweismittel
Hier die Verfügung der STAPUK Luzern sowie mein Betreibungsregisterauszug von Zürich und Luzern:
Verfügung STAPUK und Betreibungsregister-Auszug

 

Dieser Concordia-Blogpost auf Top-Position!

 

Mein Bericht über die Krankenkasse Concordia ist bereits drei Jahre alt. Doch es scheint daran immer noch ein grosses Interesse zu geben. Denn bei Google ist dieser Concordia-Post auf zweiter Position, gleich nach der offiziellen Webseite des Krankenversicherers aus Luzern.

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