Mit Siroop geht es endlich aufwärts!

Letztes Jahr habe ich den neuen Onlineshop Siroop.ch ein paar Mal kritisiert. Doch seit Anfang Jahr scheint sich Siroop nun in der Schweiz zu etablieren, zumindest was sie Sichtbarkeit bei Google betrifft.

Siroop.ch hat bei Google.ch massiv zugelegt:

Die Top-Suchpositionen von Siroop.ch

Der neue Onlineshop von Coop und Swisscom konnte besonders bei viel gesuchten Marken-Keywords zulegen. So belegt Siroop.ch die zweiten Plätze für Import Parfumerie, Brack.ch, Franz Carl Weber, Enjomedia, Leinenweberei Bern und Diego Sport. Wer nach diesen Marken sucht, will meistens direkt zum Original-Markenshop und nicht zu einem „Dritttanbieter“ wie Siroop. Diese Plätze geben Siroop zwar viel Traffic und vielleicht auch Verkäufe, die Shopbetreiber müsse aber Siroop eine schöne Provision abliefern.

Die Top-Platzierungen bei Siroop:

 

Wenig generische Keywords unter den Topten Suchergebnissen

Neben den vielen Markennamen findet man Siroop nur gerade zu diesen Suchbegriffen auf der ersten Googleseite:

Sparschwein, Badezubehör, Bastelartikel, Nostalgie im Kinderzimmer, Kochschürze

Ob das reicht, um langfristig mit einem Onlineshop in der Schweiz erfolgreich zu sein, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Bis jetzt konnte Siroop nur dank der finanzstarken Eigenwerbung von Coop ein grösseres Publikum erreichen. Es ist langsam an der Zeit, das Kind selber laufen zu lassen, sonst wird es nie Erwachsen.

Siroop verfolgt eine typische Affiliatestrategie

Ein Affiliateprogramm ist ein Partnerprogramm, bei dem man pro Verkauf eine Provision vom Partner erhält. Siroop ist ein typischer Affiliate. Die Sichtbarkeit beim Onlineshop siroop.ch ist vor allem bei Markennamen hoch. Ein Markeninhaber möchte aber, dass eine Suchanfrage direkt bei ihm landet und nicht über einen Affiliateshop, dem er Provisionen bezahlen muss. Es ist aber einiges einfacher, eine Webseite für einen Markennamen zu optimieren anstatt für ein stark umkämpftes Keyword.

Analyse der Webseite Siroop.ch

Ich habe die Webseite siroop.ch mit dem Analysetool Sistrix analysiert.
Diese drei Bedingungen habe ich festgelegt:

  • Top-10 Positionen bei Google Schweiz
  • Nur generische Suchanfragen, keine Markennamen
  • Mind. 100 Suchanfragen pro Monat bei google.ch

Zwei Top-Platzierungen bei Google

Das beste Ergebnis erzielte „Sparschwein“ auf Platz 2 bei 1’300 Suchanfragen.
Bei ca. 500 Klicks und einer Conversion-Rate von 2% dürfte Siroop pro Monat zehn Sparschweinchen verkaufen. Bei einem Durchschnittsverkaufspreis von Fr. 20.- und einer Provision von 10% dürfte Siroop mit ihrem Top-Keyword Fr. 20.- pro Monat verdienen.

Sehr gut ist Siroop auch mit der Suchanfrage „Online Shop Schweiz“ positioniert. Positiv sind die vielen Suchanfragen und die kleine Konkurrenz. Dafür dürfte die Conversion eher schlechter ausfallen, da die Suchanfrage doch etwas gar unspezifisch ist. Bei ca. 1000 Klicks und einer Conversionrate von 1% gibt das immerhin 10 zusätzliche Verkäufe pro Monat. Bei einem angenommenen Warenkorb von Fr. 80.- und 10% Provision gibt das auch schönes Geld: Fr. 80.- pro Monat.

Somit verdient Siroop.ch mit zwei Top-Keywords ganze Fr. 100.- pro Monat. Zum Glück ist sie mit Markennamen besser positioniert…

Wort

Platz

Suchanfragen

sparschwein 2 1300
babyshop 10 480
bastelartikel 4 390
badezubehör 9 170
handbohrer 8 170
geschirrservice 10 110
pick up 8 2900
online shop schweiz 2 2400
online shopping schweiz 4 720
online shops schweiz 8 260
hydration 6 170
online versand schweiz 6 110

 

Anmerkung: Bei einem „normalen“ Affiliate-Partnerprogramm ist es untersagt, mit dem Markennamen Werbung zu machen, wie z.B. Google-Adwords. Man kann aber natürlich niemandem verbieten, ein Produkt zu bewerben ohne den Markennamen zu erwähnen.

Fussabtreter Siroop ist am Boden

Am Wochenende veranstaltete der neue Onlineshop Siroop.ch eine Guerillamarketing-Aktion. Dazu legten sie vor Innenstadtgeschäften ein paar Fussmatten  mit lustigen Sprüchen drauf wie z.B. „nicht klopfen, klicken!“. Ist doch lustig, dass eine 100-Millionen-Firma eine so lustige Aktion machen muss, damit man auf sie aufmerksam wird! Nur leider hat Siroop.ch im Internet noch überhaupt nicht Fuss gefasst. Dieser Shop hat z.B. bei Google fast keine Sichtbarkeit. Die Besucher müssen über teure Werbung eingekauft werden. Langfristig lohnt sich das natürlich nicht. Ob es überhaupt Sinn macht, Geschäfte ohne eigenen Onlineshop – 20 Jahre seit bestehen des kommerziellen Internets –  auf die Plattform zu locken, sei sowieso dahingestellt.

Wie es der Name Siroop schon vermuten lässt, ist der momentane Geschäftsgang eher zähflüssig.

Siroop: viel Werbung, viel Facebook – aber wenig Sichtbarkeit

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Quelle: Sistrix.de

Siroop-Fussabtreter liegt am Boden

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Bildquelle: 20Min