Rigi: Quad Rally auf Wanderwegen

Der wunderschöne, sonnige Samstag (10. August 2013) lockte uns auf die Königin der Berge – auf unseren Hausberg die Rigi. Nach 20 Minuten kommt uns ein breites Fahrzeug vom Berg her entgegen. So ein Monstrum nennt man Quad und ist bekannt, steiles und unwegsames Gelände befahren zu können. So etwas würde ich auch mal gern fahren, denke ich mir noch, aber lieber auf offener Wiese oder im Wald, wo man nicht auf langsame und Erholung suchende Wanderer achten muss.
Kaum eine halbe Stunde später dröhnte es schon wieder lautstark. Diesmal kommt ein anderer Quad vom Tal her in hohem Tempo den Berg hochgefahren.
Da der Wanderweg dort sehr eng und talwärts abfallend war, suchten wir uns die nächste Nische etwa 15 Meter weiter oben um dem lärmenden Gefährt Platz zu machen.
Doch da schrie schon eine aufgebrachte Frau mit Kurzhaarfrisur wie wild „Achtung, aus dem Weg!“ Dass auf dem schmalen Strässchen so kein Durchkommen war, schien der Beifahrerin egal zu sein. Mit bösem Blick schaute Sie uns an und schrie „Machen Sie Platz, wir wohnen hier oben!“ Ohne die Geschwindigkeit zu drosseln dröhnte der Quad in enormen Tempo an uns haarscharf vorbei. Mit weichen Knien versuchten wir das gerade erlebte zu analysieren.

Da fährt man an einem sonnigen Samstag mit dem Schiff gemütlich von Luzern nach Vitznau um eine erholsame Wanderung auf der Königin der Berge zu verbringen und wird von einer Bio-Bäuerin wie wild angeschrien und fast umgefahren – das notabene auf dem Hauptwanderweg von Vitznau nach Rigi Kaltbad.
Wir fragen uns, ob Wanderer auf der Rigi noch willkommen sind – oder ob Wanderungen auf die Rigi überhaupt noch sicher sind, wenn Einheimische auf den Wanderwegen ihre privat Quad-Rally veranstalten!

Den Monster-Quad sahen wir später auf dem Bio-Bauernhof Freibergen (mit eigener Bahnhaltestelle!) parkiert. Entweder hat die Bio-Bäuerin alle ihre Bio-Eier verkaufen können oder gönnte sich zu diesem Zeitpunkt ein feines Rührei.