Warum mir die Post plötzlich sämtliche Briefe einer Firma sendet

Stellen Sie sich vor: Sie haben eine GmbH und erhalten von einem Tag auf den anderen keine Briefe mehr. Was würden Sie tun? Und wie kann so etwas überhaupt passieren?
Für einen Onlineshop habe ich bei der Post einen Kundenaccount um selber Adressetiketten zu erstellen. Das erleichtert mir die Arbeit und ich kann jede Sendung online verfolgen.
Aus irgend einem Grund änderte die Schweizer Post plötzlich meinen Kundenaccount. Statt Max Ruchti Greenstar in Luzern stand dort eine Firma „Green Star GmbH“ aus Zürich. Zudem waren in meinem Account zwei neue Personen als Administratoren eingetragen.

Anruf bei der Post

Als ich den Fehler bemerkte, schrieb ich meinem Kundenbetreuer. Es kam ein Email zurück, dass dieser den ganzen Sommer über an einem Projekt arbeitet und nicht erreichbar wäre. Dann rief ich den Kundensupport an. Dieser erklärte mir, dass man am Account keine Änderungen vornimmt ohne ein amtliches Dokument wie einem Handelsregisterauszug. Erstens verlangte ich keine Anpassung, sondern wollte einen Fehler korrigiert haben und zweitens ist die Firma für diesen Onlineshop nicht im Handelsregister eingetragen. Daraufhin bot man mir an, den Account zu löschen. Damit hätte ich aber sämtliche Daten verloren und hätte keine Kontrolle mehr über die Versendeten Pakete gehabt.

Merke: Man wollte keine Anpassungen machen, da mir die Firma „Green Star GmbH“ nicht gehört, bot aber an, den Account dieser fremden Firma sofort zu löschen!

Die Post schickt mir hochsensible Daten von Postfinance

Da ich „meinen“ Post-Account nicht anpassen konnte und ich diesen auch nicht löschen wollte, beantrage ich die Weiterleitung der Post, da ich ja laufende Rechnungen bezahlen muss. Die Post erstellte einen Nachsendeauftrag für die sämtliche Post – angemerkt: für die sämtliche Post der falschen Firma „Green Star GmbH“ aus Zürich!!!

Mehrer Tage erhielt ich somit Briefe von der Postfinance, dem Bundesamt und des Strassenverkehrsamtes.
Als ich einer Kundenmitarbeiterin sagte, dass es einen Fehler gibt, da ich jetzt Post von der Postfinance erhalte, meinte diese: dass sie da nichts machen könnte, das sie bei der Post arbeite und nicht bei der Postfinance.

Diesen Satz muss man zwei Mal lesen: Die Postmitarbeitern merkte nicht, dass nicht die Firma Postfinance die Post an mich schickte, sondern die Post alle Briefe an mich weiterleitet!

Post vom Strassenverkehrsamt

Ombudsstelle Post

Erst als ich den Fall der Ombudsstelle Post meldete und den Fall unter Postille.ch publik machte, bewegte sich etwas. Für mich ist die Sache somit erledigt. Es bleibt aber die Frage offen, wie die Post dazu kommt, sämtliche Briefpost einer Firma an irgend eine andere Firma zu schicken. Es ist wie immer: Niemand ist schuld und es ist ein blöder Systemfehler dafür verantwortlich.

Moderne Post: Versand per Drohne – Ort: unbekannt

Bild: Schweizerische Post

Endlich geht bei der Post die Post ab!

Mein letzter Bericht über die Schweizer Post war nicht gerade nett, da ich geschrieben habe, dass die hinter dem Postschalter meistens eine schlechtere Laune hätten als ich.
Wenn ich aber wieder eine gute Erfahrung gemacht habe, bin ich so fair, davon zu berichten.
Diese Woche war ich auf der Post Hottingen beim Kreuzplatz in Zürich. Die gute Laune des sympathischen Herrn war einfach umwerfend. Und das beste daran: seit Jahren strahlt er immer die gleiche Fröhlichkeit aus.

Auch muss ich die Kritik an den Verkaufsständern zurücknehmen. Dank der Post bin ich auf dieses Kinderbuch mit lustigen Kindersprüchen gekommen „Ihr seid doch alle Mixer

Einziger Kritikpunkt:
Die eingeschriebenen Briefe muss ich neu bei einer Apotheke abholen. Es kratzt vielleicht etwas an der Privatsphäre, wenn ich eingeschriebene Briefe vom „Gesundheits- und Sozialdepartement Kanton Luzern“ abholen muss und gleichzeitig rezeptpflichtige Medikamente beziehe. Das macht die Kanzlei Landmann besser. Die verschleiern ihren Absender besser als ein Sex-Shop.
Dafür wissen die netten Apothekerinnen, dass Sie mir je nachdem noch eine Packung Aufputschmittel verkaufen können, da es wieder mal eine lange Nacht geben könnte oder irgendetwas zur Nervenschonung – oder auch beides.

Spätestens wenn ich aber nach Arsen frage,  zur „Rattenvergiftung„, sollten sie doch etwas aufhorchen…