Die Domain sunline.ch ist neu in Belize

Es ist gar noch nicht so lange her, da musste ich wegen der Domain sunline.ch bei der Staatsanwaltschaft Zürich antraben. Die flotte Staatsanwältin Cyber-Sandy warf mir vor, die Sicherheit von Menschen, die Sittlichkeit oder die öffentliche Ordnung gefährdet zu haben.

Da ich auf der Domain Google-Werbung für Sonnencreme hatte, hätte ich gegen lauteren Wettbewerb verstossen. Um ein langes und teures Strafverfahren zu verhindern, übertrug ich die Domain einem Solariumbesitzer. Statt die Domain aber zu projektieren, löschte er diese. Die Domain sunline.ch ist jetzt im Besitz einer Firma in Belize. Belize liegt irgendwo in Mittelamerika.

Vielleicht eröffnet jetzt die Staatsanwältin des Kompetenzzentrums Cybercrime in Zürich wieder ein Strafverfahren. Es dürfte für sie aber schwierig werden, an eine Kontaktperson zu kommen. Und ein Rechtshilfegesuch dürfte wohl auch im Sand verlaufen. Cyber-Sandy hat ja schon Mühe bei Facebook an Informationen zu kommen.

Der Inhaber der Domain sunline.ch sitzt in Belize

Belize liegt in Mittelamerika

Dem Kompetenzzentrum Cybercrime Zürich sind bei der Terrorbekämpfung die Hände gebunden!

Überall in Europa steigt die Terrorgefahr und man muss jederezeit und an jedem Ort mit erneuten Terroranschlägen wie in Paris rechnen. Der Kanton Zürich hat für die Terrorbekämpfung im Internet und insbesondere zur Überwachung von kriminellen Vorbereitungshandlungen im Internet das sogennante Kompetenzzentrum Cybercrime.

Das zahnlose Kompetenzzentrum Cybercrime

Doch leider hat das „Kompetenzzentrum“ Cybercrime so fast gar keine Kompetenzen. Rechtlich ist es immer noch nicht möglich, z.B. in privaten Chats und Gruppen zu recherchieren! Auch ein bereits geheim angeschaffter Staatstrojaner zur verdeckten Internetüberwachung Schwerstkrimineller floppte. Die Software wurde kurzerhand von Hackern lahmgelegt und ist unbrauchbar.

Die Cyber-Crime-Experten Sandra Schweingruber „Cyber-Sandy“ gibt zu, dass sie nicht einmal bei Facebook oder Twitter direkt an Nutzerdaten herankommt! Das geht nur über ein langwieriges Rechtshilfegesuch an die amerikanischen Behörden. Da geht viel Zeit verloren, wenn jemand z.B. auf Facebook anonym einen Anschlag ankündigt…

Keine direkten Nutzerdaten von Facebook oder Twitter für das Kompetenzzentrum Cybercrime

Sandra Schweingruber Watson
Die hilflose Staatsanwältin Sandra Schweingruber auf Watson.ch

 

Was hat das Kompetenzzentrum Cybercrime denn für Kompetenzen?

Da dem Zürcher Kompetenzzentrum Cybercrime momenten leider die Hände gebunden sind, suchen die Beamten nach anderweitigen Ersatz-Aufgaben. Die bereits erwähnte Staatsanwältin (!) Schweingruber sperrte z.B. vor über einem Jahr für einen Solariumbetreiber einen Domainnamen. Der schusselige „Jungunternehmer“ vergas leider bei der Domainvergabestelle Switch die Rechnung rechtzeitig zu bezahlen. Als die Domain dann gelöscht und wieder frei verfügbar war, verpasste er abermals die Domain neu zu registrieren. Da hat ihm die flotte „Cyber-Sandy“ doch gerne ausgeholfen! Kurzerhand liess sie die Domain sperren. Die Domain ist jetzt seit über einem Jahr gesperrt und der Solarium- und Saunabetreiber ist langsam aber sicher am verzweifeln. Wenn man sich aber einmal an die „Hilfe“ unterbeschäftigter Beamten wandte, wird man sehr lange und sehr fürsorglich umsorgt.

Weiterlesen auf tratsch.ch:
Wegen schwacher Cybercrime-Behörde ist ein Terroranschlag in Zürich möglich

200 gewaltbereite Jihadisten? Kein Problem, wir haben ja das Kompetenzzentrum Cybercrime!

20Minuten berichtet heute auf ihrer Frontseite, dass in der Schweiz 200 gewaltbereite Jihadisten leben. Der Bund beruhigt und sagt, dass man diese überwacht. Macht euch also keine Sorgen und lebt euer Leben weiter. Für die Überwachung gibt es z.B. das Kompetenzzentrum für Cybercrime in Zürich. Die überwachen das Internet auf mögliche Straftaten. Da gibt es u.a. die Staatsanwältin mit dem Decknamen „Cyber-Sandy„, die es ganz genau nimmt. Wenn ihr z.B. eine Domain auffällt mit, sagen wir mal, Kosmetikwerbung, dann geht Cyber-Sandy zur Domainvergabestelle Switch und beschlagnahmt diese Domain krafts ihrer staatsanwaltlichen Macht und Befugnis. Denn so Kosmetikwerbung (Anmerkung: Google Adword) könnte ja die öffentliche Ordnung oder sogar die Sicherheit von Menschen gefährden!

Jihadisten
Gewaltbereite Jihadisten werden überwacht.

Das Kompetenzzentrum für Cybercrime nimmt also gerne Domains mit Werbelinks in Haft, da diese hochgefährlich sein können. Gewaltbereite Terroristen hingegen überwacht man. Eine Inhaftierung von gefährlichen Jihadisten wäre auch übertrieben. Solange ja keine Straftat vorliegt, kann man auch niemanden einsperren. Wenn aber die erste Bombe explodiert ist und es Tote gibt, kann man diese Leute dann schon ins Gefängnis stecken, aber sicher nicht vorher. Vom Schreibtisch aus ist es halt einfacher Domainnamen in Haft zu nehmen, statt hochgefährliche Terroristen. Dafür heisst es ja auch Cybercrime-Zentrum, die gemütliche Amtsstube für im Internet surfende Polizisten.

Eine Domain kann gemäss dem Kompetenzzentrum Cybercrime die Sicherheit von Menschen gefährden:

Harmlose Domains mit Kosmetikwerbung werden „in Haft“ genommen.