Wer Fragen stellt, ist rechtsextrem!

Die Türkin Elvan Göktas flüchtete 1989 als 11-jährige mit ihrer Familie in die Schweiz. Das Jahr 1989 war geprägt von politischen Umbrüchen in Mittel-und Osteuropa und für Zuwanderer sicher keine leichte Zeit. Doch die Familie Göktas erhielt in einem Druchgangsheim mit 55 weiteren Asylanten in einem ehemaligen Mädchenheim in Richterswil Zuflucht. Das junge Mädchen hätte sich ihr Leben sicher anderes vorgestellt. Herausgerissen aus ihrer Heimat, weit weg von ihren Freundinnen hier in der fremden Schweiz, abgestempelt als „Flüchtling“. Doch in der Türkei drohten der Familie Vertreibung und Unterdrückung. Die neue Heimat bot ihr und ihrer Familie einen sicheren Hafen, Ruhe, Ordnung und Sicherheit. Die Schweizer äusserten sich in den 1980er Jahren an der Urne mehrmals für eine Zuwanderung von Ausländern, die Schweiz war und ist gegenüber Ausländern immer sehr offen und tolerant.

Brand in Asylunterkunft Richterswil war keine Brandstiftung

„Eingebürgerter“ beschimpft Schweizer als rechtsextrem

Als ich den Beitrag über das Buch von Frau Elvan Göktas in der Zürichsee-Zeitung las, sagte ich einem Kollegen, dass das sicher keine Brandstiftung war. Daraufhin entgegnete mir dieser, dass ich dem „rechtsnationalen Gedankengut“ nahe stehen würde. Indem ich also sagte, dass der Brand keine Brandstiftung war, rückte mich dieser automatisch in die rechtsextreme Ecke! Mehr noch: Der spanischstämmige Kollege behauptete, dass die Behörden die Brandstiftung vertuscht hätten und es viele solcher Vertuschungsfälle in der Schweiz geben würde.

Wie blöd stehe ich als Schweizer da? Wir lassen Spanier und Türken in unser Land und lassen uns später als mutmassliche Brandstifter und Rechtsextreme beschimpfen. Ist das der Dank für die Aufnahme geflüchteter Menschen? Wir Schweizer sind offene und tolerante Menschen. Wir müssen aber Menschen aus anderen Kulturen und mit anderen Wertvorstellungen darauf hinweisen, dass wir Sie hier als Gäste aufgenommen haben. Wer uns beschimpft und uns als Rechtsextrem hinstellt, kann unser Land bitteschön wieder verlassen.

Ausgebrannte Asylunterkunft in Richterswil